Was ist die CSRD?

Alles, was Sie jetzt wissen müssen 

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine Richtlinie der Europäischen Union. Sie ist im Januar 2023 in Kraft getretten und verpflichtet Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen ihres Jahres- oder Konzernabschlusses.

Die neue Richtlinie ersetzt die bisher geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD), die nur eine geringe Durchschlagskraft und Reichweite hatte. Von der neuen CSRD sind allein in Deutschland ca. 13.000 Unternehmen direkt betroffen, vorher waren es ca. 500 Unternehmen. EU-weit sind es ca. 50.000 Unternehmen.

Die Besonderheit der neuen CSR-Richtlinie liegt in ihrem Anspruch, komplexe Prozesse und Zusammenhänge transparent, messbar und vergleichbar zu machen. Dieser Prozess steht erst am Anfang und stellt die Unternehmen vor transparente Managementaufgaben, die eine strategische Auswirkung haben und welche verbindlich erfüllt werden müssen.

Welche Ziele verfolgt die EU mit der neuen CSRD-Richtlinie? 

Im Rahmen des Green Deal verfolgt die EU drei Hauptziele:

  • Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen für nachhaltiges und integratives Wachstum
  • Bewältigung der finanziellen Risiken, die durch Klimawandel, Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung und soziale Probleme entstehen
  • Förderung von Transparenz und Langfristigkeit im Finanz- und Wirtschaftsgeschehen

Die neue Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung trägt zu allen drei Zielen bei, da sie alle drei Ziele direkt adressiert. Langfristig wird die neue CSR-Richtlinie für mehr Transparenz und Messbarkeit von Nachhaltigkeitsaspekten sorgen und eine hohe Steuerungswirkung entfalten.

Ist die CSRD bereits in deutsches Recht umgesetzt?

Die CRSD ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die im Januar 2023 in Kraft trat. Als solche muss sie von den Mitgliedstaaten bis spätestens Juli 2024 in nationales Recht umgesetzt werden.

Der Referentenentwurf des CSRD-Umsetzungsgesetzes setzt die EU-Vorgaben 1:1 um und sieht entsprechende Gesetzesänderungen im deutschen Recht vor. Insbesondere werden das Handelsgesetzbuch, das Gesetz über die Sorgfaltspflichten in der Lieferkette und das Aktiengesetz angepasst. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Gesetze von Änderungen betroffen.

Wer ist von der CSRD betroffen?

Die CSR-Richtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen, die nach Bilanzrecht als groß, klein oder mittelgroß kapitalmarktorientiert definiert sind. In Deutschland ist dies im HGB §267 geregelt.

Die zeitliche Betroffenheit der Unternehmen ist je nach Größenklasse unterschiedlich:

So sind große Kapitalgesellschaften ab dem Geschäftsjahr 2025 betroffen und müssen 2026 ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Nach HGB §267 sind große Kapitalgesellschaften solche, die mindestens 2 der folgenden 3 Kriterien erfüllen:

  • Umsatzerlöse größer 50 Mio. € in den 12 Monaten vor dem Abschlussstichtag
  • Bilanzsumme größer 20 Mio.
  • Mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Welche strategischen Aufgaben sind im Rahmen der CSRD zu erfüllen? 
Wird der Nachhaltigkeitsbericht geprüft? 
Warum hat die CSRD eine hohe Lenkunswirkung? 
Wie hoch ist der Aufwand für die Erfüllung der CSRD? 
Welche Herausforderungen gibt es für Unternehmen bei der CSRD? 

CSRD im Detail: was müssen Unternehmen berichten?

Die Unternehmen müssen detaillierte Informationen zu einer Vielzahl von Themen offenlegen, darunter:

  • Umweltaspekte (z.B. Klimawandel, Ressourceneffizienz)
  • Sozial- und Arbeitnehmerbelange (z.B. Arbeitsbedingungen, Vielfalt)
  • Menschenrechte und Unternehmensführung (z.B. Korruptionsbekämpfung, ethische Geschäftspraktiken).

Diese Berichte müssen sowohl qualitative als auch quantitative Informationen enthalten und klare Ziele und Fortschritte aufzeigen.

Schlussfolgerung

Die Einführung der CSR-Richtlinie ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in der Unternehmensberichterstattung. Unternehmen müssen sich nun intensiv mit ihren Nachhaltigkeitsstrategien auseinandersetzen und umfassende Berichte erstellen, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Dies bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen, sich als verantwortungsbewusstes und zukunftsorientiertes Unternehmen zu positionieren.

3. August 2024 – Danielle Budde

Ähnliche Beiträge